Focus Stacking Teil 02

Teil 02

Methoden

Auf dieser Seite stelle ich euch zwei unterschiedliche Methoden vor,  mit denen ihr die  EInzelaufnahmen für ein Focus Stacking erstellen könnt. Das erforderliche Zubehör ist unterschiedlich, der ein oder andere von euch besitzt sicher schon das eine oder andere Hilfsmittel, zum anderen….

 

Methode 01 Focuspunkt

Voraussetzung um die Aufnahmen korrekt erstellen zu können ist im Regelfall ein stabiles Stativ, ein Fernauslöser oder eine entsprechende Kamera App auf eurem Tablett oder Handy (Beispiele in einem der folgenden Kapitel).

Bei dieser Methode wird der Abstand zwischen Kamera und Objekt nicht verändert. Die Kamera wird zunächst auf den vorderen Motivrand scharfgestellt, nach jeder Aufnahme wird dann der Focus auf ein etwas weiter entferntes Motivdetail eingestellt; solange bis auch der hintere Rand des Motivs scharf abgebildet wurde. Diese Methode funktioniert am besten, wenn der Autofocus der Kamera durch eine entsprechende App gesteuert wird, da die Focusabstände gleichmäßig sind, und es auch nicht zu Verwacklungen der Kamera durch Drehungen am Objektiv kommt. Wieviele Aufnahmen ihr insgesamt benötigt hängt vom Motiv ab und vom Abbildungsmaßstab. Je größer der Abbildungsmaßstab ist, desto mehr Aufnahmen benötigt ihr, da mit steigendem Abbildsmaßstab die Tiefeschärfe abnimmt. Mit der passenden App könnt ihr das vor der eigentlichen Aufnahmeserie durch die Änderung der Focuseinstellung schon abschätzen. Grundsätzlich lieber ein Focuseinstellung mehr, die nicht benötigten Aufnahmen könnt ihr vor Berechnung des fertigen Fotos ja wieder löschen. So müßt ihr die Serie nicht mehrfach schießen. Ein weiterer Tip: Lasst ein wenig Rand um das Motiv frei, da beim Berechnen des Fotos sonst ein Teil des Motives abgeschnitten werden könnte.

Hier ein Beispiel das Männerherzen erfreut.

 

 

 

 

Methode 02 Abstandänderung

Bei dieser Methode ist wiederum ein Stativ empfehlenswert, statt einer Kamera App benötigt ihr einen Einstellschlitten für eure Kamera oder ein Kreuzschlitten für  euer Motiv (Beispiele in einem der folgenden Kapitel).  Bei dieser Aufnahmetechnik ist es wichtig den Autofocus des Objektivs abzuschalten  und auf manuellen Focus umzustellen. WIeder stellt ihr auf den vorderen Rand des Motivs scharf. Nach jeder Aufnahme verschiebt ihr nun die Kamera mittels der Einstellschraube des Makroschlittens ein wenig auf das Motiv zu (mit einem Kreuztisch das Objekt auf die Kamera zu), so das eine weiter entfernte Ebene des Motivs scharf dargestellt wird einschließlich des hinteren Motivsrands.

Hier die Beispielfotos

 

 

zum anderen….

Vielleicht ist euch beim Betrachten der fertig gerenderten Bilder ein Unterschied aufgefallen ? Nein, ist auch nicht ganz offensichtlich. Daher ein kleiner Hinweis:

 

 

Nun jetzt wird es offensichtlich. Der hintere Bierflaschendeckel im Bild, das mit Hilfe der Focusänderung erstellt wurde ist kleiner. So entspricht es unserer Sehweise.Bei dem Bild das durch Änderung des Aufnahmeabstandes erstellt wurde, sind die beiden Kronkorken annähernd gleich groß. Da sich die Kamera dem hinteren Kronkorken annähert, wird dieser erst scharf und wird in die Aufnahme eingerechnet, wenn er die gleiche Größe hat wie auch der vordere Korken. Beide Korken haben somit die richtige Größe, dies entspricht aber nicht unser Sehgewohnheit. Meist fällt es eher nicht auf, kann aber bei einigen Motiven durchaus befremdlich wirken.